Thundorf (Transkription Nr. 694)

Schulort Thundorf
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1463, fol. 109-112
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Thurgau
Distrikt 1799: Frauenfeld
Agentschaft 1799: Aufhofen
Kirchgemeinde 1799:
Ort/Herrschaft 1750: Gemeine Herrschaft Thurgau (Gerichtsherrschaft der Stadt Zürich)
Kanton 2015: Thurgau
Gemeinde 2015: Thundorf
In dieser Quelle werden folgende 2 Schulen erwähnt:
19.02.1799

BEANTWORTUNG DER FRAGEN.
ÜBER DEN ZUSTAND DER SCHULE ZU THUNDORFF IN DER GEMEIND KILCHBERG, VON JOACHIM TRABER SCHULL-
Meister. den 19 Febr: 1799.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Thundorff ist der orth. Wo Schulle gehalten wird.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

ist ein Dorff.

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Macht die Haubtgemeinde aus.

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Hat einen Agenten zu Aufhoffen.

I.1.dIn welchem Distrikt?

ist im Districkt Frauenfeld.

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Und gehört zum Canton Thurgeü.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Zur Schule nach Thundorff gehören.
Kilchberg eine 1/2 viertel: Stund von Thundorff.
Aufhoffen eine Kleine 1/2 viertel: Stund.
Dietlis-Mülli eine 1/2 viertel Stund.
Aüglis Moß eine Kleine 1/2 Stund.
Reüty eine 1/2 Stund.

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

||[Seite 2] Kilchberg hat 14 Wohnungen. dismahl Schullkinder. 13.
Aufhoffen. 11 Wohnungen Schullkinder 12.
Dietlis Mülli ein Hoff Schullkinder 2.
Aüglis moß ein Hoff Schullkinder 2.
Reüti 6 Wohnungen Schullkinder 5.
Schullkinder 34.

I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

Lustorff eine 1/2 Stund.
Stetfort eine Stund.
Frauenfeld eine Stund.
Wellhausen eine Stund.

I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

So vil möglich werden die Kinder die daß gleiche Lehren zusammen gesezt, und müssen daß ihnen vorgeschribene aufsagen.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Die Kinder werden gelehrt vom A B C. Biß zum fertigen Lesen. Einiche besonders die Knaben Lehrnen auch geschribenes Lesen.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Die Schull wird im Winter gehalten, von Martini biß nach Ostern.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Die gewohnte Schullbücher sind nach dem Namen der büchlein. Lehrmeister, Zeügnus buch. Psalter. Testament. Hübners Historien Buch. Biblische geschichten, Herausgegeben in Zürich. Waßers Schull büchli. Für die geübteren etwan auch Zeitung, und geschribene Predigten. und unterschidliche Briefe.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Den Schreybenden, werden vorschrifften gegeben.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Die Schulle dauret Morgens von 8 Biß 11 Uhr. Nachmit Tag von 1 Biß 4 Uhr.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

||[Seite 3] Der Schullehrer ist Bishar von Hausvätteren der Gemeind die Bürger sind erwehlt worden.

III.11.bWie heißt er?

Mein namme ist: Joachim Traber.

III.11.cWo ist er her?

Burger zu Thundorff

III.11.dWie alt?

Mein Alter. 36 Jahr.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Habe ein Frau, und ein Söhnlein.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

Es ist bereits 3 Jahr daß mir der dienst ist anvertraut worden.

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Vorher ware ich bey meinem vatter der auch 44 Jahr Schullehrer gewesen und dem ich in seinen alten Tagen Behilflich sein müste.

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Nebend meinem Lehramt habe ich ein eigenthümliches Kleines Gütli.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Schull kinder von Thundorff und den nebend Orthen sind

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

im Winter Knaben 54. Mächden 40. Summa 94.

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

Jm Sommer wo wochentlich nur 2 Halbe Tag Schull gehalten wird Knaben 12 biß 18. Mächden eben allso.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Schullfond und Stifftungen sind keine. Auch kein Schull Geld eingeführt

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Schullfond und Stifftungen sind keine. Auch kein Schull Geld eingeführt

IV.15Schulhaus.

Es ist ein eignes vor wenig Jahren gebessertes Schullhaus. in disem ist eine geraumige Schullstube. die aber zugleich auch die Wohnstube ersezen muß.

IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Dises gebäüde wird vom Kirchengut in erforderlichem Stand erhalten.

IV.16Einkommen des Schullehrers.

||[Seite 4] Nebst Freyem Sitz im Schullhaus. Wo aber wenig Platz für eine Haushaltung ist. Bezieht er Jährlich. Vom Kirchen guth 1 Müth Kernen. und 24 fl. GELD. Vom Armen gut als nachbesserung 9 fl. Unter Titel verehrung, und daß ich in der Kirch daß Gesang führe, ¢949¢¢ auch Nacht schull im Winter Wochentlich 3 Abend halten mus ¢/949¢¢, vom Kirch und Armen Guth etwann 5 Biß 6 fl. Weiters hat der Schullehrer kein einkommen als etwan von dem eint und anderen bemittleten Haus-vatter ein Kleines freywilliges Gäblein.

IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

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